Auszeichnung zum Ehrenobermeister - Werner Oppel - Klempner-, Installateur- und Heizungsbauer-Innung Forchheim

Schlossberghotel Haidhof: Für Werner Oppel soll es ein Sommerfest seiner SHK-Innung wie jedes andere werden. Doch dann kommt alles ganz anders. In einer bewegenden Zeremonie wird er nach 30 Jahren an der Spitze zum Ehrenobermeister gekürt. Die Auszeichnung nehmen Wolfgang Dotterweich, Benno und Stefan Dorn, sowie Sohn Steffen Oppel vor, allesamt Innungs-Vorstände.
Ein lauschiges Plätzchen im Oberland, mit dem Werner Oppel so viel verbindet. Aus dieser Ecke, genauer aus Schlehenmühle stammt er. In den Tälern, und auf den Höhen, der Fränkischen Schweiz hat er seine ersten Schritte ins Berufsleben gemacht. Nicht in der Großstadt, nein in den Dörfern seiner Heimat hat er Heizungen, Lüftungen und Klimaanlagen aller Art eingebaut und gewartet. Einer seiner Stammkunden, um die sich Oppel seit Jahrzehnten kümmert, ist Erwin Weisel. Der Chef des Drei Sterne-Hotels Schloßberg steht sogar selbst am Hähnchen- und Haxengrill, wenn sein Freund Werner gefeiert wird. Dazu hört man böhmische Klänge, die Markus Schirner, selbst am Schlagzeug, der „Buckenhofener Blasmusik“ entlockt.
Ursprünglich wollte der Maurersohn Oppel unbedingt Verkäufer werden. „Ich hatte vor, zur Post oder zum Prechtel zu gehen. Das lag mir im Blut“. Das Schicksal aber wollte es anders. Oppel begann eine Lehre als Heizungs- und Lüftungsbauer in Forchheim. „Ich bekam als Lehrling damals 90 Mark im Monat“. Viel zu wenig für ein Moped. Um nicht stundenlang zu Fuß und mit dem Bus zur Arbeit unterwegs sein zu müssen, verdiente er sich mit seinem Mentor Leo Dotterweich noch einige Mark mit Schweißarbeiten dazu – wie er heute mit einem Grinsen sagt „steuerbegünstigt“. Der Sprung in die Selbständigkeit gelang 1978. Aus beengten Verhältnissen in Forchheim mit einem Materiallager in Schlehenmühle wurde 1982 ein stattlicher Stützpunkt in Reuth und zuletzt vor zwei Jahren der Handwerkerhof. Auf das Jahrhundertprojekt ist Oppel noch einmal besonders stolz. Im Familienbetrieb mit seinen 15 Mitarbeitern hat längst Sohn Steffen das Sagen. Auch in der SHK-Innung folgte er seinem Vater nach.
Oppels Markenzeichen sind: Seine Bescheidenheit, die ihn nie vergessen hat lassen, dass er nicht mit dem goldenen Löffel im Mund geboren wurde, sondern sich alles hart erarbeiten musste. Auch wenn es ihm großen Spaß gemacht hat, die beste Lösung für seine Kunden zu finden. Seine berühmte ABC-Methode, die er seinen Zuhörern bei jeder Gelegenheit erklärte: „Anders sein als andere, besser sein als andere und cleverer sein als andere“. Sein kunstvoll gedrillter, weithin sichtbarer Schnurrbart, der jedem zeigte, wohin Oppels Reise gehen sollte: nach oben. Immer hatte er die technischen Neuerungen seiner Branche im Blick. Stets engagierte er sich in der Ausbildung künftiger Kollegen, darunter auch sein Bruder Alfred. Und er hatte zu jeder Zeit ein offenes Ohr für Menschen, denen das Schicksal nicht solche Chancen eingeräumt hatte.
Das ehrenamtliche Engagement war ihm ein Herzensanliegen. 30 Jahre Richter am Sozialgericht Bayreuth und an der Spitze der SHK-Innung, 21 Jahre Kreishandwerksmeister, 17 Jahre im Vorstand der Handwerkskammer für Oberfranken... Selbst nach seinem Rückzug von der Spitze ist Oppel noch immer in mehreren Funktionen unterwegs. Daneben stehen einige Jahre, in denen er maßgeblich am sportlichen Erfolg seines SV Bieberbach Anteil hatte. Eines Sportvereins, in dem er schon als Kind dem Fußball hinterhergerannt war. Seine Ansagen als Stadionsprecher, etwa von den hochkant gegrillten Bratwürsten, sind heute noch in aller Ohren. „Die Gesellschaft hat mich zu dem gemacht, was ich heute bin. Ich wollte immer etwas zurückgeben. Das war mein Antrieb“.